Social Media Kompetenzen

Ein Saal voller Studenten und ein 17-jähriger der einen Vortrag über Social Media als Experte hält. Hört sich zunächst surreal an, hatte ich auch zunächst gedacht als ich einer der Studenten der in der Menge vom 13.11.2012 an der Hochschule Aalen da saß und sich dachte: Jetzt schauen wir doch mal wir es sich schlägt. Doch passabel meisterte sich Philipp Riederle, ein Jungunternehmer der sich einen Ruf durch das Web 2.0 aufbaute. In diesem Blogeintrag möchte ich etwas über die Thematik von Social Media schreiben und wo meiner Ansicht nach unsere Meinungen auseinander gehen.

Was bei uns aktuell zu beobachten ist, dass wir längere und tiefere Beziehungen mit Freunden, bzw. anderen Mitmenschen führen. Sicherlich hat das Internet seinen Beitrag dazu geleistet, doch im Gegensatz zu Riederle bin ich der Ansicht, dass nicht wie er es konstatiert dass man sowohl quantitativ als auch qualitativ mehr Freunde durch Social Media aufgebaut hat, als wie es zuvor üblich war; Sondern ich sage es mal so, es scheint uns so durch den Informationsfluss den uns bspw. Facebook leistet wir meinen mehr über unsere Freunde zu wissen. Fakt ist, wir haben definitiv mehr Freunde und sind auch informativ über das Handeln jener informiert, doch ob dadurch Freundschaften Qualitativ besser werden? Ich sehe das eher kritisch, ich vermute mal, dass die Selektion über die Informationen die wir in unseren Social Media Plattformen preisgeben wir „passendere“ Freunde generieren, denn jene schauen gerne mal nach, was wir mit unserem Interessen meinen.

Weiter in seinem Vortrag kam er auch zu dem Experiment „Hole in the Wall“, welches sehr interessante Ergebnisse lieferte. Denn es lieferte unter anderem die Antwort warum Jugendliche eher technisch versiert sind, als Erwachsene. Jedoch widerspreche ich der Aussage von Riederle nachdem er ein Video eines kleinen Kindes zeigte, das ein Buch für ein defektes Tablet hielt. Ich denke mal, dass die Farben des Tablets für das Kleinkind einfach ansprechender und faszinierender waren, als die starren Bilder und der schwarze Text auf weißem Hintergrund.

Zustimmen musste ich ihn aber dann wiederum, als er in seinem Vortrag erwähnte, dass wir Jugendliche nicht mehr einfach bloß arbeiten wollen, sondern auch eine Selbstverwirklichung in unserem Leben suchen. Vor allem aber liegt das meiner Ansicht daran, dass durch den Informationsfluss, dem unendlichen Nachschlagen in Wikipedia, das Beantworten von Fragen in Foren eine Art Steigerung der Intelligenz darstellt und wir vielmehr interessiert daran sind etwas zu Verwirklichen. Leider hat auch diese Unternehmenslust einen Nachteil auf uns, Riederle erwähnte in seinem Vortrag, dass wir eigentlich von einem zum nächsten Termin hetzen, um einfach irgendwie alles zu machen. Wenn man sich anschaut, die Kinder wollen heute immer mehr machen, müssen mehr leisten (Bspw. 8-Jähriges Gymnasium) und wenn man dann sich anschaut, was übrig bleibt, kommt es mir manchmal so vor, als ob die kommende Generation zu Kindern heranwächst, die die Bedeutung von Langeweile vergessen.

Man sieht das vorallem auch daran, dass damals man lieber 10 min nichts getan hat, heute lieber 10 min Timeline liest. Vor allem nimmt die Zahl von Leuten zu, die gerne soziale Spiele spielen. Durch die Schaltung von bestimmten Zeiten in einem Spiel wird der Nutzer dazu verdammt PÜNKTLICH sein Getreide in bspw. Farmville zu ernten, wer aber schneller der „Beste Bauer“ werden will, zahlt dann echtes Geld für virtuellen Dünger. Man etabliert sich unter anderem bei Freunden mit solchen Rankings in sozialen Spielen. Doch auch ohne solche Spiele, wie Riederle es sagte, wächst durch die sozialen Netzwerke die zunehmende Bedeutung der Familie und Freunde. Denn meiner Ansicht nach, wird die soziale Gesellschaft mit der heutigen Zeit immer wichtiger, unter anderem werben ja auch viele damit, dass Teamwork jetzt groß geschrieben wird und ich finde vor allem mit einer Familie und Freunden arbeitet man am liebsten und am effektivsten zusammen.

Vor allem aber sollte man die neuen Möglichkeiten des Internetmobbings beachten. Philipp Riederle jedoch Schnitt dieses Thema nicht mal annähernd an, gut möglich dass er bisher eventuell nur positive Erfahrunge im Web 2.0 gemacht hat, aber wie ich in einer meiner vorherigen Blogartikel erwähnt hatte, so reicht bereits 1 bis 2 Sekunden für die Onlinestellung eines beliebigen Objektes aus, damit es tausende von Nutzer zu Gesichte bekommen. Meistens sind es aber beim Internetmobbing mehrere Minuten und solche Meldungen können dann tiefe Wunden hinterlassen, da die Informationen dadurch global gehandhabt werden. Deswegen kann man nicht vor solchen Aussagen flüchten wie es bei „klassischen“ Mobbing der Fall ist.

Deshalb ist es auch wichtig, dass wenn eine Firma sich bei einer Soziale Plattform anmeldet damit leben muss, dass die Nutzer nicht wie an der Hotline ab gewimmelt werden können oder Foreneinträge oder Kommentare einfach mal gelöscht werden können, sondern das auf sozialen Plattformen die Firmen als eine Art einsichtiges Familienmitglied agieren müssen und jeden Fehler eingestehen muss, welches es getan hat. Man muss wahre Freuden von und mit Nutzern teilt, die Nutzer unterhalten und einbeziehen und vor allem die Nähe zu ihnen aufsuchen und deren Kontakt pflegen.  Versucht eine Firma ein Problem herunterzuspielen oder (ich nenne es mal) im wirtschaftlichen Eigeninteresse zu regeln erntet sie nur weiteren Zorn der Nutzer und meist endet dies in einen sogenannten Shitstorm.

Weiter im Vortrag meinte Riederle, dass man einen Rückgang vom Rumhängen, „saufen“ und Disco gehen verzeichne. Ich sehe aber das komplett anders. Erst kürzlich merkte ich, dass die Zahl der Jugendlichen bei der Jugenddisco in meiner Stadt sich mehr als verdoppelt hatte, wenn ich mich noch gut an meine Zeit erinnern kann als ich noch 14 oder 15 war. Ich finde, dass vor allem Disco und Nachtleben immer mehr an Bedeutung gewinnt. Woran das genau liegt weiß ich leider auch nicht, jedoch merke ich diesen Anstieg bei meinen Discogängen.

Desweiteren hat Philipp Riederle noch weitere Dinge in seinem Vortrag genannt, jedoch finde ich, dass diese Punkte nichts mehr mit Social Media zu tun haben. Wer gerne mehr über diesen Philipp Riederle erfahren möchte kann sich ja seinen Wikipedia Eintrag anschauen oder seinen Auftritt im ZDF in der Sendung „Pelzig hält sich“ vom 18.September.2012.

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