Die unterschätzte Macht von Indie Games
Mit jedem neuen Spiel und jeder neueren Konsolengeneration prallen die großen Publisher mit besserer Grafik, unglaublicher Story und dem besten Gameplay den man so noch nie zuvor gesehen hat. Manchmal behalten sie auch mit ihren Aussagen recht und jeder kennt die großen Marken wie: Super Mario, Zelda, Call of Duty, Battelfield und so weiter. Doch nun erobern immer mehr Indie Games den Markt wie Minecraft oder Super Meat Boy um ein paar mal zu nennen. Absichtliche schlechte Grafik, seltsame Konzepte und doch ein hohes Interesse bei den Zockern und vor allem bei den Gelgenheitsspielern.
Der Begriff Indie Game
Indie Games sind Spiele, die von einzelnen Individuen oder kleineren Programmierteams entwickelt wurden und keine finanzielle Unterstützung von Publishern erhalten. Der Vorteil dabei ist, dass die Spiele nach den Vorstellungen der Entwickler entspricht und kein Publisher dazwischen funkt. In der Regel sind Indie Games kleinere Spiele, Arten aber bei einigen Ausnahmen auch zu größeren Spielen aus. Viele Indie Games sind kostenlos oder kosten nur ein zwei Euro. Aber Indie Game Entwickler laufen auch oftmals auf die Gefahr hinaus, dass durch die fehlenden finanziellen Mittel Insolvent gehen können, falls ihr Spiel nicht so läuft wie geplannt.
Warum Indie Games momentan aufstreben
Mit zunehmenden Realismus und cineastisch Dargestellten Szenen in den heutigen Spielen, geht bei den meisten Spielen heute immer mehr am Spaßfaktor verloren, da sich die Entwickler nur darauf konzentrieren einen WOW-Effekt zu programmieren. Vor allem haben heutige Spiele von großen Publishern an Spielezeit eingebüst und dies macht sich vor allem bei den Coregamern bemerkt, dass viele auf Retrospiele zurückgreifen und in ihren Foren und Clans rummeckern. Auch Gelegenheitsspieler bemängeln den immer mehr abnehmenden Spielespaß und die fehlende Dauermotivation. Vor allem kosten in der Regel die Spiele großer Publisher immer um die 50,-€ oder mehr wenn sie erscheinen. Für die meisten stimmt da die Preis/Leistung nicht mehr. Doch was machen nun die Publisher falsch? Wenn man sich anschaut benötigen viele Core Gamer komplexe und langwierige Spiele um auf ihren Spielspaß zu kommen, aber manchmal braucht man auch simple Spiele die man einfach nur „ohne Gehirn“ zocken kann, aber innovativ und nicht zu unterfordernd gleichzeitig sind. Beides verzeichnet aber bei großen Publishern einen absteigenden Trend. Doch vor allem suchen Gelegenheitsspieler simple Spiele, da so manch einer einfach nur abschalten möchte und nicht erst mal in einer Mission drinsteckt für die man mehr als „30 min“ benötigt. Vor allem sind die meisten Indie Games Spielegenres, die von großen Publishern meist nur noch ungern produziert werden oder mit Ideen konfrontiert werden, die extrem abstrakte oder/und innovative Ideen beinhalten, welche den Publisher das Risiko einzugehen nicht wert ist. Unter anderem finden Sidescroller, Point and Click Adventures und klassische Jump’n’Runs hier ihre Auferstehung (aber nicht nur die sondern auch alle anderen Genres).
Aber wenn man vor allem simple Spiele sucht, wie konnte Minecraft seinen Erfolg verbuchen?
Im Grunde genommen scheint Minecraft mit der Vielzahl seiner Kombinationen komplex zu wirken, doch hier vor allem entsteht beim Spieler eine Art Sammlerinstinkt. Man sammelt Dinge ein, baut Dinge, man sammelt noch mehr ein um noch mehr zu bauen. Der logische Zusammenhang und die unglaubliche Freiheit die man in Minecraft hat, lässt die Realität mit dem Spiel verschmelzen. Spiele mit ähnlichen Prinzip des Sammelns und Aufbauens haben ähnliche Wirkungen bei den Spielern gezeigt, wie bspw. Harvest Moon. Umso mehr Freiheit und Möglichkeiten ein Spiel bietet, desto mehr lässt ein Spiel den Spieler mit der virtuellen Welt verschmelzen. Einzige Ausnahme ist nur dann wenn eine Welt so offen ist, dass es dem Spieler so vorkommt Stunden lang zu spielen, aber nicht wirklich voran zu kommen.
Also meinst du wenn ich ein klassisches Jump’n’Run programmiere, dass ich erfolgreich werde?
Nicht ganz, denn was die erfolgreichsten Indie Games auszeichnet ist vor allem Originalität und Innovation. Vieles ist originell und innovativ, aber es muss den Spielern auch gefallen. Es gab öfters Interessante Ideen und Ansätze, jedoch war es den Spielern zu abstrakt oder es fehlt irgendwo der Spielspaß. Mein weiß also nie, welches Spiel sich durchsetzen wird, doch eins ist klar, viele Zocker und Spieler durchleben gerade eine Art „Back-to-the-roots“ Bewegung (dt. „Zurück zu den Wurzeln“). Außerdem kommen bei kleineren Kindern bis ca. 12 Jahren sogenannte kostenlose Flashspiele im Internet gut an.
„Tiggit“ – Eine Art Open-Source-Steam-Client für Indiegames
Während es im Internet für Steamspiele zahlreiche Mods gibt und es sonst zahlreiche kostenlose Spiele über diverse Plattformen gibt, so entstand aber in einem Open-Source-Projekt ein Client Namens „Tiggit“, der sehr viele kostenlose Indie Games zum Nulltarif anbietet. Man solle aber beachten, dass „Tiggit“ aktuell noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befindet und noch lange nicht dem von den Entwicklern gewünschten Endprojekt entspricht. Jedoch kann man bereits heute auf https://tiggit.net/ kostenlos sich den Clienten runterladen und zahlreiche Indie Games kostenlos spielen.